Gesucht: die Wächter der digitalen Welt.

Der Fachkräftemangel, seine Ursachen und wie man ihm entgegenwirkt.

Der Fachkräftemangel in der IT-Sicherheitsbranche ist real – und auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Der offensichtlichste ist das schnelle Wachstum und die steigende Bedeutung der Digitalisierung und Informationstechnologie in nahezu allen Bereichen des täglichen Lebens, während die IT sowieso ein sehr komplexes, schnelllebiges und vor allem sicherheitsrelevantes Feld darstellt. So steuern wir auf eine Zeit zu, in der sich böswillige Hacker immer breiter aufstellen und professionalisieren – während immer weniger IT-Spezialisten für die Sicherheit von IT-Systemen eingesetzt werden können. Die Frage ist also: Wie können wir diesen Entwicklungen professionell und zukunftsweisend begegnen und wie stellen wir zukünftig den Schutz unserer digitalen Welt vor hochentwickelten Cyberangriffen sicher?

 

Die Frage ist längst nicht mehr, ob sich ein Unternehmen digitalisiert, sondern wie und wann. Und durch das schnelle Wachstum und die steigende Bedeutung der Informationstechnologie auf allen Ebenen, ist der Bedarf an IT-Sicherheitsfachkräften rasant gestiegen – und wird weiterhin merklich ansteigen. Zudem ist die IT-Sicherheit von Grund auf ein sehr komplexes und schnelllebiges Feld, welches ein hohes Maß an Fachwissen und Erfahrung erfordert und ständig neue Technologien, Angriffsmethoden und Gegenmaßnahmen hervorbringt. Diese Entwicklungen erfordern zudem eine ständige Weiterbildung und Anpassung an neue Herausforderungen – was potenzielle IT-Sicherheitsexperten durchaus abschrecken kann, wenn der Arbeitgeber nicht unterstützend zur Seite steht.

Ja, es gibt sie: Attraktive Arbeitsplätze

In vielen gefragten Berufsgruppen fehlt es den freien Arbeitsplätzen an Attraktivität. Auch Unternehmen müssen sich an ständige Entwicklungen anpassen und sich um einen angenehmen und gesundheitsfördernden Arbeitsplatz für ihre hoch qualifizierten Angestellten bemühen. Und ja, viele tun dies bereits, beispielsweise in Form von zusätzlichen Benefits, moderneren Arbeitsmitteln, flexibleren Arbeitsbedingungen, angepassten Gehältern und ausgefuchsten Employer Branding Maßnahmen, um das Team durch weitere Fachkräfte zu erweitern und so zu entlasten.

Doch dort, wo noch Nachholbedarf herrscht, führt der Mangel an qualifizierten Kolleg:innen immer wieder zu massivem Zeitdruck, dieser führt wiederum zu Stress und Überforderung bei den wenigen verfügbaren Fachkräften – und so nimmt das Dilemma für viele Angestellte tagtäglich seinen Lauf.

Der globale Mangel an qualifizierten IT-Sicherheitskräften führt außerdem zu einem erhöhten internationalen Wettkampf unter den Unternehmen, da diese versuchen, die besten Talente für sich zu gewinnen – so dass Unternehmen auf der ganzen Welt um eine begrenzte Anzahl von IT-Sicherheitsexperten konkurrieren und höhere Gehälter anbieten müssen, um diese Personen anstellen zu können. Doch auch das führt vor allem zu mehr Stress bei den Angestellten, da eben diese rar gesäten, gut bezahlten Fachkräfte dementsprechend häufig besonders wichtige Aufgaben, für besonders große Kunden, mit besonders viel Verantwortung übernehmen müssen. Solange Teams aufgrund des Mangels an Fachkräften unterbesetzt bleiben, bleiben die Probleme für angestellte Fachkräfte also auch bestehen.

 

Fachkräftemangel ist vor allem ein Arbeitgeber-Problem

IT-Sicherheitsexperten sind meist hoch qualifizierte Personen, die über spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten in den Bereichen Informationssicherheit, Computersicherheit, Netzwerksicherheit und Datenschutz verfügen. Dazu zählen in der Regel IT-Administratoren, IT-Analysten, IT-Sicherheitsberater, Penetrationstester, Ethical Hacker, Forensiker, Compliance-Manager, Risikomanager und viele weitere Fachleute, die sich mit der Identifizierung, Bewertung und Behebung von IT-Sicherheitsrisiken befassen.

Viele dieser IT-Sicherheitsexperten sind in anderen Bereichen, wie beispielsweise in der Softwareentwicklung oder Datenanalyse, ebenfalls besonders gefragt – und können dort möglicherweise einen entspannteren Arbeitsplatz, mit besseren Karrierechancen und einer höheren Vergütung finden – und können sich darauf verlassen, dass sie dort mit offenen Armen empfangen werden. Wer kann es ihnen also verübeln, wenn sie abwandern?

 

IT-Sicherheitsexperten sind also unverzichtbar, unentbehrlich und unersetzlich – und gleichzeitig unterbesetzt, unterbezahlt und somit vollkommen zurecht unmotiviert, ihrem so bedeutungsvollen Beruf nachzukommen.

 

Ok, ok. Die Lage ist ernst. Aber nun mal zu den Lösungen!
Wie können Unternehmen, Verbände und andere Vertreter dieser Branche dem Fachkräftemangel begegnen und vor allem entgegenwirken?

 

  1. Gute Mitarbeitende wertschätzen

Der wichtigste Ansatz vorweg: Unternehmen sollten ihre bereits bestehenden Fachkräfte wertschätzen, um sie zu halten. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist die Mitarbeiterbindung enorm wichtig. Firmen kommen also in den Handlungszwang genügend personelle Ressourcen zur Verfügung zu stellen, um eine faire Verteilung der Aufgaben zu gewährleisten und gleichzeitig klare Entwicklungsmöglichkeiten, ein verbessertes Modell zur Work-Life-Balance, eine angemessene Vergütung, regelmäßige Feedback-Gespräche und ausreichend Transparenz vorzuweisen, um ihre Mitarbeitenden zum langfristigen Engagement zu motivieren.

 

  1. Investitionen in die Zukunft tätigen

Einige Industrieverbände plädieren für gezielte Förderungsprogramme durch die Politik in der IT-Branche. Sie sollen neue Professuren und Studienplätze im Bereich der Naturwissenschaften und IT bereitstellen und damit qualifizierte Absolventen ausbilden. Durch solche Investitionen in die Bildung sowie in die Förderung von IT- und MINT-Fächern in Schulen, Universitäten und Berufsschulen, kann ein größerer Pool an IT-Talenten geschaffen werden.

 

  1. Gezielt Wächterinnen fördern

Weiblich gelesene Personen sind in der IT-Branche weiterhin unterrepräsentiert. Um mehr Frauen für eine Karriere in der IT zu begeistern und zu gewinnen, können beispielsweise gezielte Werbemaßnahmen sowie Frauenförderprogramme ins Leben gerufen werden. Aber auch der Umgang mit Frauen in diesem Bereich muss sich verbessern. Frauen mit derselben Qualifikation verdienen tendenziell immer noch weniger als Männer, sie werden seltener zu Bewerbungsgesprächen im technischen Bereich eingeladen und müssen sich stärker im Job beweisen, als ihre männlichen Kollegen. Auch wenn sich hier bereits viel getan hat, können wir an dieser Stelle noch immer nicht von einer erfolgreichen Gleichberechtigung und Chancengleichheit sprechen.

Initiativen und Netzwerke wie „Cyberwoman“, „Girls’Day“ und „She for IT“ (um nur eine kleine Auswahl zu nennen) haben sich die Stärkung und Förderung von Frauen in technischen und IT-spezifischen Berufen zum Ziel gesetzt – und sind größer, lauter und erfolgreicher denn je zuvor.
Und das bestärkt. Denn für die weiblichen Fachkräfte gibt es wahrlich schlimmeres, als die neuen Wächterinnen der digitalen Welt zu werden.

 

  1. Selbst ausbilden

Die Ausbildung im eigenen Unternehmen erlaubt bei vertretbaren Kosten die gezielte Vorbereitung auf den eigenen Bedarf und ist eine vollkommen legitime, effektive und effiziente Möglichkeit, dem Fachkräftemangel eigenverantwortlich entgegenzuwirken. Aus Arbeitgeber-Sicht profitierst du bereits während der Ausbildung von der tatkräftigen Unterstützung der Azubis, hast keinen großen Kostenaufwand, lernst die Motivation und Eignung des Nachwuchses bereits kennen, sparst dir die Rekrutierung ausgebildeter Fachkräfte – und verbesserst dein Image als Ausbildungsbetrieb. Ein wichtiger Aspekt, denn in Zukunft wird diese Image-Komponente an Bedeutung gewinnen, da aufgrund der geburtenschwachen Jahrgänge die Anzahl geeigneter Bewerbender voraussichtlich weiter abnehmen wird.

Ja, richtig gelesen: Auch der Mangel an Nachwuchskräften ist bereits absehbar. Umso wichtiger, dass deutsche Betriebe mit Fachkräftemangel neue Wege ausprobieren und aufgeschlossen bleiben – beispielsweise für Auszubildende aus anderen Ländern.

 

Fazit

Also eigentlich ist es doch ganz einfach:

Bildungswege müssen klarer aufgezeigt, beworben und finanziell gefördert werden – und die jeweiligen Arbeitsbedingungen wie Arbeitszeiten, Arbeitsorte und Urlaubstage müssen angenehmer, stressfreier und flexibler für das Individuum gestaltet werden.

Unternehmen müssen mehr Fachleute für mehr Geld anstellen, damit die Aufgaben, Verantwortungsbereiche und Schichten fair verteilt werden können und Mitarbeitende nicht ausbrennen.

Außerdem müssen mehr weibliche und ausländische Auszubildende und Fachkräfte sowie Quereinsteiger angeworben werden und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten erhalten – um eines Tages zu den Fachkräften gehören zu können, die vom Unternehmen aufrichtig wertgeschätzt und nicht verschlissen werden.

Wie gesagt, eigentlich ganz einfach…

 

Übrigens: Bei der Com-Sys herrscht kein akuter Fachkräftemangel und zudem sind Mitarbeitende im Schnitt 8 Jahre lang im Unternehmen – tendenziell länger. Wenn du herausfinden möchtest, was wir im Wesentlichen richtiger und besser als andere Arbeitgeber in der IT-Branche machen, bewirb‘ dich gerne noch heute bei uns!

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